Philosophie

Arno Stern und seine Geschichte des Malorts

Geboren 1924 in Kassel, emigrierte Arno Stern 1933 mit seinen Eltern Isidor und Marta Stern nach Frankreich. Er ist Gründer des ersten Malorts, "Le Closlieu" in Paris, mit seinen schützenden Wänden und dem Palettentisch.


Seine Forschungsarbeit im Malort erweiterte Arno Stern zwischen 1966 und 1972 durch Reisen in abgelegene Gegenden aller Erdteile. Mit nahezu 700.000 gesammelten Dokumenten über den Zeitraum von über 70 Jahren belegt er die Universalität der so genannten FORMULATION, einer spontanen, absichtslosen Äußerung innerer Impulse, zu der jeder Mensch - unter geeigneten Bedingungen - fähig ist.


Arno Stern leitet mit seinem Sohn André das „Institut Arno Stern - Labor zur Erhaltung der spontanen Veranlagung des Kindes“, hat jahrzehntelang Malgruppen in Paris betreut und Malortdienende weltweit ausgebildet.
Seit kurzem hat sein Sohn André die Ausbildungen übernommen.

Das Bedürfnis nach spontanem Ausdruck

Jeder Mensch trägt in sich ein tiefes Bedürfnis nach Ausdruck. Arno Stern machte diese Erfahrung erstmals 1946, als er in einem Pariser Kinderheim mit ihm anvertrauten Kriegswaisen malte. 


Die Freude dieser Kinder am Malen führte ihn zu seiner Lebensaufgabe. In über 50jähriger Praxis entwickelte er einen Raum, in dem jeder unabhängig von Alter, Bildung und Begabung sein authentisches Ausdrucksbedürfnis entdecken und befriedigen kann: den MALORT.

Beim Malen im Malort werden keine (Kunst-)Werke hergestellt. Das Malspiel geschieht um seiner selbst willen, als ein Ausfließenlassen im Augenblick, das keiner nachträgliche Bewertung oder Deutung bedarf. 

Unter diesen Bedingungen werden beim Malen nicht nur Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen sichtbar. 
So entfaltet sich ein Prozess, der Wohlbefinden erzeugt und die Persönlichkeit stärkt.

Literatur & Links 


Arno Stern: „Der Malort“; 1998 Daimon Verlag, Einsiedeln 

Arno Stern: „Das Malspiel und die natürliche Spur“; 2005 Drachen Verlag, Klein Jasedow

Arno Stern: „Die Expression: Der Mensch zwischen Kommunikation und Ausdruck“; 2.Auflage 2008 Verlag Dietmar Klotz GmbH, Eschborn

Arno Stern: „Wie man Kinderbilder nicht betrachten soll“; 2012 ZS Verlag Zabert Sandmann GmbH

Arno Stern: „Die Spur. Gewesenes Kindsein.“; 2014 Klotz Verlag

Arno Stern: „Das Malspiel und die Kunst des Dienens. Die Wiederbelebung des Spontanen.“; 2015 Drachen-Verlag

Arno Stern: „Das Malspiel und das Leben. Erinnerungen, Betrachtungen, Fragmente.“; 2018 Drachen-Verlag


Links zum Thema:

www.arnostern.com
www.oekologiederkindheit.com